Der Spind von Gebäudereinigern gibt häufig den Blick auf Kasack, Shirt und Hose frei. Daher wird die Branchengarderobe im Allgemeinen mit Berufskleidung in Blau oder Beere assoziiert. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit.
Es gibt verschiedene Arbeitsaufgaben, bei denen Kittel und Co. gegen Schutzkleidung getauscht werden müssen. Hierzu gehören beispielsweise die Reinigung öffentlicher Verkehrsmittel, die Pflege von Außenanlagen, die Industrie- und Tankreinigung oder der Winterdienst.
Normale Arbeitskleidung reicht dort meist nicht aus – und das hat Gründe. Bei diesen (und anderen) Tätigkeiten lauern Gefahren für die eigene Gesundheit. Auf Straßen, Bahnhöfen oder im Umfeld von Schienen kann man leicht übersehen werden - mit verheerenden Konsequenzen.
In der Pflege von Grünanlagen kommt das Unheil von oben: Regen durchnässt die Kleidung und zerstört deren wärmende Funktion. Die Quittung folgt auf den Fuß. Die Beschäftigten fallen wegen Erkältungen, Muskelproblemen oder anderen Verkühlungskrankheiten aus.
In der Tankreinigung tätige Unternehmen haben es hingegen mit aggressiven Chemikalien oder entflammbaren Lösungsmitteln zu tun. Im ersten Fall gilt es, den Körper durch geeignete Kleidung gegen Verätzungen zu schützen. Im zweiten Fall muss verhindert werden, dass es in einer explosionsgefährdeten Umgebung zu einer elektrostatischen Entladung – im Volksmund auch „eine gewischt kriegen“ genannt - durch die Kleidung kommt.
Im Winterdienst wiederum kann sich polare Kälte als der Gesundheit wenig dienlich erweisen. Auch wenn hierzulande kaum mit arktischen Temperaturen zu rechnen ist, fällt das Thermometer im Winter durchaus auf -5°C. Wer dann nicht in einem gut geheizten Schneeschieber sitzt, sondern selbst Hand anlegen muss, braucht unter Umständen Kleidung zum Schutz gegen kühle Umgebung. Fallen die Temperaturen unter -5°C kann sogar Kälteschutzkleidung notwendig sein.
Darüber hinaus können – je nach Arbeitsgebiet eines Gebäudereinigers - weitere, mitunter auch kombinierte Schutzkleidungssysteme erforderlich sein. Eine in einem Betrieb durchzuführende Gefährdungsanalyse zeigt die entsprechenden Risiken auf, von denen sich die zu beschaffende Persönliche Schutzausrüstung (PSA) für die betroffenen Mitarbeiter ableitet.
Mit einer Schutzkleidung verhält es sich wie mit den Privatklamotten: Durch Gebrauch wird sie schmutzig und/oder fängt an zu riechen. Spätestens dann ist eine Wäsche angesagt. Diese hat allerdings nichts mit der normalen Haushaltswäsche zu tun. Ganz im Gegenteil. Eine unsachgemäße Behandlung zerstört die Schutzfunktionen und macht die PSA unbrauchbar. Warum?
Damit die Wirksamkeit einer Schutzkleidung erhalten bleibt, muss die Pflege in die Hände von ausgewiesenen Profis gelegt werden. Diese können in der benachbarten Wäscherei, einem textilen Mietservice oder im eigenen Betrieb tätig sein. Es müssen aber Fachleute sein, die genau wissen, was sie tun. Unverzichtbar ist, dass sie die zahlreichen, für Schutzkleidung geltenden Normen und Vorgaben kennen und anwenden.
Wichtig ist, dass sie die Wirksamkeit der Schutzkleidung überprüfen, nicht mehr brauchbare Teile aussondern und ihr Handeln auf Wunsch nachweisen. Wünschenswert ist, dass die Funktion der Schutzkleidung durch eine fachgerechte Pflege lange erhalten bleibt. Davon profitieren Mitarbeiter und Arbeitgeber gleichermaßen.
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